Gendern als Unternehmen? Jawohl!

Gendern als Unternehmen? Jawohl!

Geschlechtergerechte Formulierungen sind in der deutschen Sprache schon lange kein Neuland mehr. Doch wie funktioniert eigentlich richtiges Gendern? Hier einige Tipps. Achtung Spoiler: Eine eiserne Regel gibt es nicht.

Bei all den unterschiedlichen Möglichkeiten des Genderns kann es als Unternehmen schwierig sein, sich für eine Formulierung zu entscheiden. Wir zoomen zurück zum Anfang und behandeln die drei meistgenutzten Formen der geschlechtergerechten Sprache.

Wieso gendern?

Die Gleichstellung aller Geschlechter hat nicht nur in unserer Gesellschaft Spuren hinterlassen, sondern auch in der Sprache. Eine geschlechtergerechte Sprache soll verhindern, dass sich Bevölkerungsgruppen ausgeschlossen fühlen. So wird das Gendern in immer mehr öffentlichen Unternehmen, Institutionen und Medien zur Norm. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Vielleicht steht die Mitgestaltung einer gesellschaftlichen Veränderung im Vordergrund, bei Stellenanschreibungen soll womöglich eine grössere Zielgruppe angesprochen werden oder die Firma möchte einfach neutraler kommunizieren.

Wie gendern?

Will man gendersensible Texte aufsetzten, gibt es einige Punkte zu beachten. Dabei können wir grob drei Formen des Genderns unterscheiden.

Neutrale Formulierungen

Neutrale Formulierungen sind geschlechtsneutrale Schreibweisen. Aus diesen geht keine Information darüber hervor, welches Geschlecht die beschriebenen Personen haben. Gegenüber anderen Formen haben sie den Vorteil, dass sie den Lesefluss nicht stören, barrierefrei und platzsparend sind, ohne dass dabei ein Geschlecht ausgeschlossen wird. Leider ist dies nicht bei allen Wörtern einfach umzusetzen, was dazu führen kann, dass ganze Texte umformuliert werden müssen. Beispiele:

Studierende

Leserschaft

Paarformen

Bei der Paarform wird von einem Wort sowohl die männliche als auch die weibliche Form genannt. Um Platz zu sparen, kann zwischen den Wörtern ein Schrägstrich platziert werden. Diese Form des Genderns ist häufig zu sehen und Teil der amtlichen Rechtschreibung. Ihr Nachteil: Sie bildet nur zwei Geschlechter ab. Beispiele:

Ärztinnen und Ärzte

Radfahrer/-in

Gendern mit Sonderzeichen

Beim Gendern mit Sonderzeichen wird das jeweilige Zeichen zwischen der männlichen und der weiblichen Wortendung platziert. Der Vorteil dieser Form ist, dass sie mittlerweile weit verbreitet ist und mehr als zwei Geschlechter abbildet. Leider sind einige der Sonderzeichen aber nicht barrierefrei und nicht Teil der amtlichen Rechtschreibung.

Verkäufer*in

Wissenschaftler:innen

Welche Form?

Bei all den vielen Möglichkeiten stellt sich nun die Frage, welche Art zu gendern denn nun die richtige ist. Die ehrliche Antwort dazu: Es gibt sie nicht. Jede vorgestellte Variante hat ihre Vor- und Nachteile. Ist der Entscheid fürs Gendern gefallen, ist es wichtig, jene Variante zu wählen, die zum Unternehmen passt. Und dabei zu bleiben. Folgende Fragen können bei der Entscheidung hilfreich sein:

-       Was wollen wir damit erreichen?

-       Wie gestaltet sich unsere Zielgruppe?

-       Wie sehen häufige Textformen in unserer Firma aus?

-       Wie kommunizieren wir als Unternehmen?

Was sagt Republica dazu?

Wir sehen: Das Gendern ist (noch) keine exakte Wissenschaft. Es ist ein Ausprobieren und Herantasten an ein neues Feld. Darum haben wir bei Republica uns für die Form mit Sonderzeichen entschieden, und zwar die mit dem Doppelpunkt.

Wie sieht das bei Ihnen aus? Haben Sie Ihre Haltung gegenüber dem Gendern bereits definiert? Falls Sie diesbezüglich Support möchten, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme und beraten Sie gerne.